Im Zentrum des Projektes stehen Aspekte vom Verhältnis zwischen Menschen und Natur. Für dieses Projekt habe ich mich von der Mythologie der australischen Ureinwohner inspirieren lassen.

In der Mythologie der Australischen Aborigine sind Legenden über Traumpfade (dreaming paths) zu finden, welche seit der Welterschaffung existieren sollen. Den Legenden zufolge wird das ganze Land von einem System bestehend aus Traumpfaden durchzogen, auf welchen die Geister der Natur, welche die Erde geschaffen haben und danach ein Teil von ihr wurden, nachts spazieren und leise Namen von Tieren und Pflanzen singen.

Beim Projekt „night route“ geht es um eine solche Reise durch das System der Traumpfade und um Begegnungen mit verschiedenen Geistern der Natur. Ich finde die Legende von der Einheit zwischen Menschen und Erde sehr schön, deshalb habe ich versucht, beim Anfertigen meiner Bilder vorzustellen, dass die Geister der Natur nicht nur den australischen Kontinent geschaffen haben, sondern die ganze Welt.

Da es wohl für die Geister zu heutiger Zeit vollkommen unmöglich wäre, durch europäische Länder, wo Natur kaum noch zu finden ist, zu spazieren, habe ich mir imaginäre Übergänge vorgestellt. Jedes Bild des Projektes zeigt die Begegnung mit einem solchen Geist auf einem Übergang („crosswalk“).

Ein Gedanke über das Projekt war, zu versuchen, die Fantasie des Betrachters möglichst wenig einzuschränken und wie es z. B. in der traditionellen Illusionsmalerei üblich ist, die Wahrnehmung der Bilder möglichst vielschichtig machen.